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Stadtgeschichte

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Andrzej Pud³o, Kazimierz M. Pud³o

V. Die Endphase des 2. Weltkrieges

Die Situation der deutschen Einwohner Oborniki Slaskie wurde damals immer dramatischer. Die kämpfenden Truppen, motiviert durch unterschiedliche Gründe und ausgehend aus verschiedenen ideologisch-politischen Haltungen auf Äußerste determiniert rückten immer näher. Seit dem 18.01.1945 ging die Niederschlesische Operation der 1. Ukrainischen Front unter Feldmarschall Ivan Koniew und der 2. Polnischen Armee unter Generalleutnant Karol ¦wierczewski gegen die Truppen des 3. Reiches schnell voran. Außerhalb der breiten Frontlinie bliebt allein das bis zum 06.05.19945 belagerte Breslau ('Festung Breslau'). Seit Anfang 1945 erlebten Obernigker individuelle und kollektive Dramen. Die meisten von ihnen, zusammen mit dem Bewohner der auf dem rechten Oderufer gelegenen Bezirke wurden durch einen zwischen 19. und 21.01.1945 nach Sachsen, Bayern und Nordböhmen evakuiert. In Obernigk sind nur einige Männer und Frauen zurückgeblieben, die in die Schutzformation 'Volkssturm 68' eingegliedert wurden.

Die Erlebnisse der Obernigkbewohner aus jeder Zeit sowie die durch die Evakuierung, Kriegshandlungen und, wie sie behaupten, Repressionen seitens Polen und Russen wurden in vier Artikeln mit Dokumentations- und Erinnerungscharakter. Ihre Tragödie verdient auch unsere Erinnerung, unser Mitgefühl und eine Reflexion. Doch dabei drängt sich auch ein anderer Gedanke auf, nämlich, in allen sowohl schriftlichen als auch mündlichen Erinnerungen der deutschen Einwohner fehlt leider jegliche Erwähnung der Tatsache, dass sich in Obernigk der 'Umsiedlunslager 135' befand, in dem im November 1994 250 Menschen festgehalten wurden. In dem nahliegenden Brzeg Dolny dagegen wurde ein Unterlager des Konzentrationslagers 'Gross-Rosen', und in ¯migrod - ein Kriegsgefangenenlager sowie ein Arbeitslager eingerichtet. Die ausgesiedelten behaupten fernen, sie hätten weder gehört noch gesehen, dass in dem umliegenden Bauernhöfen und Produktionsbetrieben u.a. Polen, Ukrainer, Franzosen und Russen zur Sklavenarbeit gezwungen wurden.

Oborniki ¦l±skie und die umliegenden Ortschaften wurden am 26. bzw. 27.01 1945 durch die Soldaten des russischen 27. Infanteriekorps unter Generalmajor F. Czerekmanow bzw. wie andere behaupten durch die 13. Allgemeinarmee unter Generaloberst N.N.Puchow eingenommen. Durch Oborniki marschierte auch die 5., 8. und die 9. Division der Polnischen Armee durch, deren Divisionsstab um den Generalleutnant K.¦wierczewski in Trzebnica lag. Von diesen Hügeln aus hat die russische Artilerie auch die Festung Breslau beschossen. In Obernigk ist lediglich ein kleiner Trupp sowjetischer Soldaten u.a. auf einer Anhöhe zurückgeblieben, die von nun an als "Russischer Hügel" bekannt ist. Nach der Aussagen polnischer Siedler wurden in unserer Stadt während der Kriegshandlungen lediglich drei Gebäude zerstört. Doch einige andere, und zwar recht große Objekte verbrannten, als die sowjetischen Soldaten den 1. Mai 1945, und, wie man wohl annehmen darf, die Endphase des Sturmes auf Berlin ausgelassen feierten.

Sieben Jahrhunderte von Oborniki ¦l±skie
(eine historisch-soziologische Skizze)

Vorwort

I. Der Anbeginn: Naturumwelt und Menschen.

II. Zeit des Kampfes um die nationale Zugehörigkeit dieses Landes.

III. Herkunft der Bevölkerung und der Ansiedlung Obora, der Vorgängerin von Oborniki ¦l±skie.

IV. Ausgewählte Ereignisse und Prozesse in der Geschichte von Oborniki bis zum Jahre 1939.

V. Die Endphase des 2. Weltkrieges

VI. Die ehemaligen und die heutigen Einwohner von Oborniki und ihre Stadt in der Nachkriegszeit.